Visuelle Hochsensibilität
Irlen-Syndrom
Dauerlichtstress durch Überempfindlichkeit
Das IRLEN-Syndrom ist eine visuelle Wahrnehmungsstörung. Es handelt sich um eine Überempfindlichkeit gegen Licht.
Die gute Nachricht: Es lässt sich schnell und unkompliziert herausfinden, ob eine Betroffenheit vom Irlen-Syndrom vorliegt. Ist dies der Fall, kann die Problematik relativ einfach reduziert oder gar eliminiert werden. Dies durch farbige Filter.
Keine langwierigen Therapien, nur Farbe.
Individuell abgestimmte Filter und/oder Reduktion des Lichtes helfen.
Worum geht es beim Irlen-Syndrom?
Vor über vierzig Jahren hat Helen Irlen durch ihren Beruf und ihre Forschung zu Lese- und Lernschwierigkeiten herausgefunden, dass Farben eine enorme Bedeutung für die Lese- und Lernfähigkeit haben können.
Unser Tageslicht empfinden wir als farblos. Dieses Licht setzt sich jedoch aus genau definierten Farbfrequenzen zusammen. Es ist ein perfektes Gemisch der Regenbogenfarben.
Das IRLEN-Syndrom ist eine Überempfindlichkeit gegen eine oder mehrere Frequenzen des Lichtspektrums.
Einen Grossteil der Informationen erhält das Gehirn durch das Auge. Das IRLEN- Syndrom verhindert eine schnelle, mühelose und korrekte Verarbeitung. Die Folgen können schwerwiegend sein.
Viele Menschen haben eine Überempfindlichkeit gegen bestimmte Schallfrequenzen (Bohrmaschinen, Kratzen der Kreide auf der Wandtafel). Diese Geräusche sind meistens kurzfristig. Man kann sie genau zuordnen oder bewusst ausblenden.
Wenn eine Überempfindlichkeit gegen bestimmte Lichtfrequenzen vorliegt, besteht eine dauernde Belastung. Die betroffene Person nimmt es nicht bewusst wahr. Das Gehirn versucht die verzerrten Eindrücke auszugleichen. Ausblenden kann man diese Wahrnehmungen jedoch nicht. Wer kann auf die visuellen Informationen verzichten?
Dauerlärmstress hat Folgen für den Menschen, Dauerlichtstress ebenfalls.
Einige typische Symptome
Helen Irlen definiert im Allgemeinen fünf Parameter als Teil des Syndroms:
- Lichtempfindlichkeit
- hohe Kontrastempfindlichkeit
- Verzerrungen
- eingeschränktes Sichtfeld
- schlechte Konzentration
Es können einzelne oder mehrere der unten aufgeführten Punkte zutreffen:
Lesen bei gedämpftem Licht
Erschwertes Erfassen des Inhalts beim Lesen
Unfähigkeit längere Zeit zu lesen
Wörter werden falsch gelesen
Schwierigkeiten Textzeilen zu folgen
Körperliche Beschwerden wie:
Müdigkeit, einschlafen
Kopfschmerzen/Migräne
Erschöpfung
tränende oder trockene Augen
Abneigung gegen helles Licht
Epileptische Anfälle
Schreiben und Rechnen:
Schriftbild verläuft auf- oder abwärts
Fehler beim Abschreiben
Flüchtigkeitsfehler
Unfähigkeit Ziffern untereinander zu schreiben
Sonstige Probleme:
ungeschickt und unkoordiniert
Schwierigkeiten beim Einschätzen von Entfernungen
sehr vorsichtig beim Autofahren
häufige Bagatellunfälle
allgemeine Konzentrationsschwäche
Reisekrankheit
Lärmempfindlichkeit
langsames Arbeitstempo (z.B. in der Schule)
vorsichtig/ängstlich
Dies ist nur eine Auswahl an möglichen Symptomen.
Betroffene in Zahlen:
- 12-14% der gesamten Bevölkerung
- 46% der Personen mit Lese- und Lernschwierigkeiten
- 33% der Personen mit AD(H)S
- 33% der Personen mit ASS
- 55% der Personen mit Kopfverletzungen und/oder Schleudertrauma